Beschäftigte zweifeln oft an Karrierechancen

Nur jede sechste Arbeitskraft in Deutschland ist davon überzeugt, die nötigen Fähigkeiten zu besitzen, um beruflich aufzusteigen. Zugleich gibt nur jede/r Sechste an, dass der Arbeitgeber in die dafür benötigten Fähigkeiten investiert. Auch im internationalen Vergleich lesen sich die Zahlen für Deutschland nicht besser. So halten sich weltweit immerhin ein Viertel der befragten Beschäftigten für gut genug qualifiziert, um beruflich aufzusteigen, und 17 Prozent denken, dass ihr Arbeitgeber in die dafür benötigten Fähigkeiten investiert. Für den Bericht "People at Work 2025" befragte das ADP Research Institute 38.000 Erwerbstätige in 34 Ländern.
Weiterbildung trägt zur Mitarbeiterbindung bei
Dabei sind die Karrierechancen entscheidend – und das nicht nur für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: Wenn Beschäftigte weltweit nach den Hauptgründen gefragt wurden, warum sie bei ihrem Arbeitgeber bleiben würden, steht die Möglichkeit zum beruflichen Aufstieg an zweiter Stelle, direkt nach der Möglichkeit, die Arbeitszeit flexibel zu gestalten. Wer davon überzeugt ist, dass der Arbeitgeber Weiterbildung ermöglicht, die für das berufliche Vorankommen benötigt wird, beabsichtigt demnach doppelt so häufig, zu bleiben und empfiehlt das Unternehmen fast sechsmal häufiger als großartigen Arbeitsplatz.
Karrierechancen können Produktivität erhöhen
Eine Beschäftigtengruppe, die besonders unzufrieden mit den Weiterbildungsmöglichkeiten ihres Arbeitgebers ist, besteht aus Mitarbeitenden, die täglich ähnliche und repetitive Aufgaben erledigen. Nur acht Prozent dieser Beschäftigten stimmen zu, dass ihr Arbeitgeber die Weiterentwicklung bietet, die sie benötigen, um beruflich voranzukommen. Das könnte verschenktes Potenzial sein, wie die Studienautoren nahelegen – so sind diejenigen, die in die Weiterbildungsmöglichkeiten ihres Arbeitgebers vertrauen, mehr als dreimal so häufig der Meinung, dass sie hochproduktiv sind.
"Unsere Forschung belegt, dass eine qualifizierte Belegschaft loyaler gegenüber ihren Arbeitgebern ist – und auch produktiver. Dennoch wird nur ein kleiner Teil der Mitarbeitenden innerhalb der ersten zwei Jahre nach ihrer Einstellung weiterqualifiziert", sagt Nela Richardson, Chefökonomin von ADP. "Wenn Unternehmen von den enormen technologischen Fortschritten der Zukunft profitieren wollen, müssen sie damit beginnen, in die Fähigkeiten und die Karriereentwicklung ihrer Mitarbeitenden zu investieren."
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