Schwarzarbeit nimmt laut Studie zu

Dies stützt sich auf eine repräsentative Befragung von mehr als 2.600 Menschen ab 18 Jahren im April und Mai 2024.
Etwa 29 Prozent kennen laut der IW-Studie ein oder mehrere Personen, die schwarz arbeiten oder arbeiten lassen. Das ist deutlich mehr als bei einer früheren Befragung 2022/2023, als es gut 22 Prozent waren. Weil Doppelzählungen bei der Fragemethode nicht ausgeschlossen sind, könne bei der Schätzung nur eine Spanne angegeben werden, sagt Studienautor und IW-Ökonom Dominik Enste.
Experte: Für Besserverdiener lohnt Betrug besonders
Deutlich niedriger ist der Anteil derer, die angeben, selbst am Finanzamt vorbei zu arbeiten (5 Prozent). Nicht nur wegen der geringen Stichprobe ist diese Zahl aus Sicht von Enste weniger aussagekräftig. "Die Menschen sprechen eben nicht so gern offen darüber, dass sie schwarz arbeiten", sagt er.
Männer und Jüngere zwischen 18 und 34 Jahren arbeiten laut Umfrage häufiger schwarz. Auch bei Besserverdienern, die ein Einkommen von mehr als 4.000 EUR haben, wie zum Beispiel Architekten und Handwerksunternehmern sei dies überdurchschnittlich ausgeprägt. "Weil sich der Betrug für sie besonders lohnt und sich häufiger die Gelegenheit dazu ergebe", heißt es in der Studie. Der "Spiegel" berichtete zuerst darüber.
Bei Schwarzarbeit gibt es Forschern zufolge eine hohe Dunkelziffer. Auch andere Bereiche sind stark betroffen. Laut einer im Dezember veröffentlichten IW-Studie putzen 90 Prozent der mehr als vier Millionen Haushaltshilfen in Deutschland schwarz.
Politik will Schwarzarbeit besser bekämpfen
Den deutschen Staat kostet das viel Geld. Die Schwarzarbeit macht nach Berechnungen des IW etwa zwei Drittel der gesamten Schattenwirtschaft aus. Deren Anteil am Bruttoinlandsprodukt wird auf rund zehn Prozent geschätzt. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit im Mittelfeld, heißt es.
Die Bundesregierung will Schwarzarbeit besser bekämpfen. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls soll gestärkt werden. Im November hat das Bundeskabinett einen Gesetzesentwurf zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung beschlossen.
Die Politik müsse effektiver gegen die Ursachen vorgehen und die Steuer- und Abgabenlast senken, sagt Experte Enste. "Schwarzarbeit ist so attraktiv, weil den Beschäftigten zu wenig Netto vom Brutto bleibt." Neue Gesetze, Vorschriften und Kontrollen würden das Problem nicht lösen.
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