Mit dem Effi-Fonds will Hamburg die Verwaltung resilienter machen

Im Frühjahr 2024 hatten unter anderem katastrophale Wetterereignisse, die anhaltende Migration von Flüchtlingen und die Folgen des Ukraine-Kriegs starke Auswirkungen auf die öffentlichen Verwaltungen. In diesem Zusammenhang tauchen wieder einmal Fragen nach ihrer Widerstandsfähigkeit unter dem Einfluss von Krisen und Katastrophen auf: Wie können Behörden und Ämter gegenüber gesellschaftlichen Krisen und katastrophalen Ereignissen wirkungsvoll und proaktiv handeln, Widerstandskräfte entwickeln und neue Wachstumspotentiale entfalten? Eine Antwort darauf: Die Kommunen und Länder müssen noch mehr Ressourcen in deren Resilienz investieren. In Hamburg werden zusätzliche Mittel durch den sogenannten Fonds für Effizienzsteigerung („Effi-Fonds“) eingesetzt.
Über 4 Millionen Euro aus dem Fonds für Effizienzsteigerung
Im Jahr 2023 wurden von der Hamburger Finanzbehörde insgesamt 4,3 Mio. Euro aus den Mitteln des Fonds investiert, um zehn neue Maßnahmen im Rahmen der Verwaltungsmodernisierung zu fördern. Mit dem Effi-Fonds unterstützt die Finanzbehörde seit mehr als 20 Jahren unterschiedliche Modernisierungsprojekte in der Hamburger Verwaltung. Finanzsenator Dr. Andreas Dressel erklärte bei der Vorstellung des jährlichen Berichts über die Verwendung der Mittel: „Mit den zusätzlichen Ressourcen gestalten wir in Bezirksämtern und Behörden zum Beispiel den Personal- und Ressourceneinsatz effizienter, etablieren schlanke und kundenorientierte Prozesse und schaffen Raum für moderne, innovative und kostenbewusste Vorgänge.“ Beispiele für geförderte Projekte sind „Resiliente Organisation“ der Sozialbehörde sowie „Klimaneutraler Gebäudebestand 2045“ der Finanzbehörde.
Klimaneutraler Gebäudebestand 2045
Die Hamburger Finanzbehörde hat im Rahmen des Klimaplans die Aufgabe übernommen, die öffentlichen Gebäude im Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen zu steuern. Um die Klimaziele Hamburgs zu erreichen, soll bis 2030 der CO2-Ausstoß um 70 Prozent sinken und das Bundesland bis 2045 klimaneutral sein. Mit einheitlichen Prozessen und übergeordneten Standards werden hierfür nun die notwendigen behördenübergreifenden Synergien geschaffen. Aus Mitteln des Effi-Fonds konnten für „Klimaneutraler Gebäudebestand 2045“ zusätzliche Projektstellen geschaffen werden.
Resiliente Organisation
Ein weiteres gefördertes Projekt ist „Resiliente Organisation“ der Sozialbehörde Hamburgs. Die aktuellen und zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen, so die Sozialbehörde, zeigten, dass Organisationen, ihre Führungskräfte und Mitarbeitenden neue, andere Instrumente und Kompetenzen benötigen, um ihren anspruchsvollen Arbeitsalltag dauerhaft gesund und erfolgreich zu bewältigen. Die Organisationsentwicklung leiste hierzu durch ein professionelles Management, klare Prozesse, eine verbesserte Steuerung sowie die aktive Einbeziehung der Beschäftigten in die Veränderungsprozesse einen wichtigen Beitrag. Zur Organisationsentwicklung gehöre insbesondere auch die zunehmende Automatisierung der Verwaltungsprozesse. Die Strategie der Sozialbehörde: Wenn sie weniger personelle Ressourcen für das richtige Funktionieren der Datenverarbeitung binden muss, bleibt den Beschäftigten mehr Zeit für ihre eigentlichen Verwaltungsaufgaben. Der dadurch bewirkte Stressabbau erhöht wiederum die Gesundheit der Beschäftigten.
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